Über Nacht hat es wieder heftig gewittert, in der Früh hat‘s geregnet und die Wettervorhersage sagt mehr Gewitter mit Starkregen und Überflutungen voraus. Da möchte ich nicht oben in den Bergen sein. Ich beschließe, den Abschnitt bis Augusta zu überspringen, nach Augusta zu hitchen und am übermorgen, wenn wieder schönes Wetter angesagt ist, von Augusta weiter zu laufen. Aber ein schlechtes Gewissen hab ich schon…
Dann passiert etwas, was eine Pause unumgänglich macht: Ich verlasse das Motelzimmer in voller Regenmontur, mit Rucksack auf, um per Anhalter nach Augusta zu fahren, übersehe eine Stufe, knicke heftig um und stürze. Zum Glück hat mich keiner gesehen, ich komme mir ziemlich blöd vor. Aber es tut richtig weh! Ich hüpfe auf dem gesunden Fuß ins Zimmer zurück, werfe den Rucksack ab und mich auf‘s Bett, um den Schaden zu begutachten. Nach ein paar Minuten lässt der Schmerz zum Glück nach, ich kann auftreten, aber der Knöchel (linker Fuß, Außenseite) schwillt an.
Zum Vergleich der gesunde Fuß:
Ich erhole mich erstmal eine halbe Stunde von dem Schreck und humpele dann zur Straße, um wie geplant nach Augusta zu hitchen. Zwei Stunden und drei Rides später komme ich dort an. Es sind aber auch fast 60 Meilen Fahrt auf zwei verschiedenen Highways.
Augusta ist kleiner als Lincoln, aber viel schöner. Die Motelbesitzer sind total nett und im Motel gibt’s auch ein gutes und preisgünstiges Café. Außerdem habe ich Diva hier wieder getroffen. Er geht aber morgen weiter und ich gönne meinem Knöchel auf jeden Fall noch einen Tag Ruhe. Ich hoffe, das reicht aus. Logan, ein Hiker aus Luxemburg, der im Nachbarzimmer wohnt, hat mir noch ein paar entzündungshemmende Wunderpillen gegeben.
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