Sonntag, 24. Oktober 2021

Tag 2: Wiesen oberhalb Kalavryta bis Sattel vor Krinofita

26,27 Kilometer
1.174 Höhenmeter ↗
1.063 Höhenmeter ↘

Trotz der Nähe zu einigen Häusern haben wir gut geschlafen. Die Sonne geht jetzt Ende September erst relativ spät auf, wir sind erst nach 7 aufgewacht, und waren ca. um 8 startklar. Morgens ist es noch angenehm kühl, die ersten Kilometer (bergauf auf einer Asphaltstrasse Richtung Skigebiet) hatten wir schnell hinter uns.

An der ersten beschriebenen Wasserstelle konnten wir die Folgen des sehr heißen und trockenen Sommers sehen: Die Viehtränke war trocken. Nicht schlimm, wir hatten noch genug Wasser bis zum nächsten Ort, Kato Lousi. Das Dorf war typisch für die Orte durch die der E4 auf dem Peloponnes führt: Am Hang verteilte Häuser, ein zentraler Platz mit einem schattenspendenden großen Baum und einem Brunnen. Ansonsten gab es eigentlich nichts.

Nach einer kleinen Pause und dem Auffüllen unserer Wasservorräte ging's auch schon weiter durch eine Ebene über Schaf- und Ziegenweiden. An einer Farm haben die Hunde etwas genervt, die bei unserem Auftauchen (natürlich) wütend gebellt haben.

Langsam wurde es heiß und der Weg zog sich hin, bis endlich der heißersehnte Ort Planitero in Sicht kam. Heißersehnt, da der Wanderführer hier Forellenrestaurants am Flußufer unter Platanen versprach. Vorher ging es aber noch einen Hügel steil rauf zur Kirche und auf der anderen Seite steil wieder runter (hätten wir hier nicht eigentlich auch um den Hügel herumgehen können?). Es waren auch nur ein paar Meter, aber uns war heiß, wir waren müde und hatten Hunger, schließlich war es inzwischen Mittag.

Die Mühen haben sich gelohnt, das Essen war super lecker und sehr günstig. Und anschließend war noch genug Zeit für ein Schläfchen im Platanenwald.








Ausgeruht und abgekühlt ging es am Nachmittag weiter. Die frischen Kräfte haben wir sofort gebraucht, es ging steil hinauf zum Dörfchen Armpounas. Hier gab es wieder gar nichts, bis auf ein paar Häuser und Wasser. Der Weiterweg führte jetzt aber sehr schön ohne großes auf und ab am Hang entlang mit toller Aussicht. Am späten Nachmittag erreichten wir Agios Nikolaos, wieder ein kleiner Ort ohne Tavernen oder Läden, aber wie immer gab es Wasser am Dorfbrunnen. Wir gingen noch ein Stück weiter, an einer Quelle konnten wir noch ein letztes Mal Wasser auffüllen, dann ging es noch einmal steil und anstrengend hinauf auf einen großen flachen Sattel, ein toller Platz zum Übernachten.

Der Himmel war wolkenlos, daher bauten wir gar nicht erst das Zelt auf. Nach dem üppigen Mittagessen hatten wir gar nicht mehr so viel Hunger, snackten nur noch ein bißchen und schliefen wieder früh ein. Gegen 7 wird's dunkel und kühl, was soll man dann auch noch machen?











Sonntag, 17. Oktober 2021

Tag 1: Diakopto bis Wiesen oberhalb Kalavryta

19,14 Kilometer
   930 Höhenmeter ↗
     50 Höhenmeter ↘

Noch einmal frisch geduscht und nach einem leckeren Hotelfrühstück ging's los zur 1. Etappe. Immer entlang der Zahnradbahn nach Kalavryta geht es durch eine beeindruckende Schlucht bergauf. Auf den ersten Kilometern kann man noch auf einen parallelen Feldweg ausweichen, danach geht es immer entlang der Schienen. Einige Stellen, besonders über Brücken oder durch Tunnel, sind doch ziemlich eng, da wollen wir dem Zug nicht begegnen. Wir haben den Fahrplan ungefähr im Kopf - so oft fährt der Zug auch nicht - und schaffen die Strecke ohne überfahren zu werden😏.

Gegen Mittag erreichen wir die Bahnstation Zachlorou. Hier gibt es zwei Tavernen mit schattigen Terrassen, was wir sofort für ein leckeres und reichliches Mittagessen nutzen. Danach gehen wir nur ein kleines Stückchen und machen gleich noch eine Rast am Bach, zum Verdauen und Abkühlen im Bach. Das Wetter ist herrlich, tiefblauer Himmel, wolkenlos, aber doch ganz schön heiß, bestimmt etwa 30°C.

Nach der Bahnstation ist der spektakulärste Teil der Schlucht vorbei, es geht erst noch weiter entlang der Schienen, später macht das Tal auf und wir können auf Feldwegen nach Kalavryta wandern. Auf diesen Feldwegen machen wir das erste Mal Bekanntschaft mit wütenden Hunden, die uns laut ankläffen und auch nachlaufen, sich aber dann doch leicht verscheuchen lassen (mit engergischem "Macht Platz!" oder auch mal einem angedrohten Steinwurf).

Kalavryta ist ein kleiner Touristenort mit vielen Cafés, Tavernen und kleinen Souvenirläden. Heute ist Sonntag und auch noch ganz schön was los. Es ist schon ca. 17:30 Uhr als wir ankommen und wir kehren erstmal ein zu einem kleinen Abendessen.

Frisch gestärkt und mit einem kalten Bier im Gepäck machen wir uns wieder auf und suchen uns etwas oberhalb des Ortes einen Schlafplatz für die Nacht. Wir finden auf den Wiesen oberhalb des Ortes, kurz bevor man für 2 Kilometer die Strasse ins Skigebiet entlang laufen muss, einen etwas in den Büschen versteckten, schön geraden Platz. Nicht ganz ideal, weil doch noch einige Häuser in der Nähe sind, aber passt schon😑






















E4 - Peloponnes: Planung und Anreise

Der komplette E4 verläuft auf über 10.000km von Portugal nach Zypern. Wir haben uns für diesen Herbst nur ein winziges Stückchen davon vorgenommen: knapp 300km auf dem Peloponnes von Diakopto nach Gythio. 

Der E4 ist auf diesem Teilstück sehr gut markiert und beschildert, außerdem gibt es einen ausgezeichneten aktuellen Wanderführer von Rolf Roost, der auf Quer durch den Peloponnes ... ohne Stress - e4-peloponneses Webseite! für wenig Geld heruntergeladen werden kann. Weitere sehr nützliche Tipps haben wir auf Europäischer Fernwanderweg E4 - Peloponnes/Griechenland: Einführung (touren-wegweiser.de) gefunden, besonders nützlich waren hier die Infos zu An- und Abreise und die Hinweise auf Zeltstellen und Wasserquellen.

Verpflegung ist in Griechenland kein Problem, gerade in den ersten Tagen kommt man an vielen Tavernen und auch mal an kleinen Läden vorbei. Wir hatten einen Gaskocher dabei, haben zum Frühstück immer selbst gekocht (Haferflocken mit Chia , Trockenfrüchten und Gewürzen, daheim angemischt und mitgebracht, dazu Tee), zum Mittag und/oder Abendessen haben wir teils selbst gekocht, teils sind wir in den Tavernen eingekehrt (immer lecker!). 

Kartuschen für den Gaskocher haben wir in Athen in einem Outdoorladen in der Innenstadt bekommen. Wir haben vorher eine Mail geschrieben und uns die Kartuschen zurücklegen lassen, das hat wunderbar funktioniert.

Am 23.09. 21ging es mit dem Flieger nach Athen. Nach Verwandtenbesuch und Sightseeing fuhren wir zwei Tage später mit dem Zug weiter nach Diakopto. Diakopto ist ein kleiner, gemütlicher Badeort am Golf von Korinth. Wir gönnten uns hier noch einen entspannten Nachmittag am Strand, ein leckeres Abendessen und eine Nacht im Hotel, bevor es am 26.09. richtig los ging.