Der Tag fing heute mit einem langen Abstieg ins Green River Valley an. Ein weites Tal, eingerahmt von hohen Bergen mit fast senkrechten Wänden.
Am Talboden angekommen hatten wir einen umwerfenden Ausblick auf Squaretop Mountain, ein relativ bekanntes Fotomotiv. Ich hab auch dutzende Bilder gemacht.
Mittagspause haben wir heute erst spät gemacht, um 13:30 Uhr, nach 16 Meilen.
Danach begann ein langer Anstieg zum Gunsight Pass.
Der Anstieg begann sanft, aber nach etwa einer Stunde hat uns der bisher total schöne und eher leichte Tag gezeigt, dass es auch anders geht. Erst ging’s durch ein Blowdowns Gebiet, das war ziemlich anstrengend. Dann bin ich mit einem Fuß an einer Wurzel hängen geblieben und hab einen filmreifen Stunt hingelegt. Erst bin ich langsam auf die Knie gefallen und hab mich dann über den Rücken abgerollt, bis ich anhalten konnte. Wehgetan hab ich mir zum Glück nicht.
Als nächstes haben wir eine Abzweigung verpasst, und sind fast eine Meile in die falsche Richtung gegangen, bis wir es bemerkt haben, und mussten das natürlich alles wieder zurück gehen. Diese Meilen zählen natürlich nicht mit bei meiner Statistik mit Tagesmeilen und Gesamtmeilen, da zählen nur Meilen Richtung Kanada. Nachdem wir wieder auf dem richtigen Weg waren, hat uns wieder eine aggressive Grouse attackiert, aber diesmal hat sie uns nur angefaucht und sich dann relativ schnell vertreiben lassen. Ich hab’s jetzt nachgeschlagen: Grouse ist ein Rauhfusshuhn. Die gibt’s ja auch am Taubenstein, aber bei uns sind sie etwas scheuer…
Dann begann die letzte Meile zum Gunsight Pass und der Weg wurde richtig steil. Ab dem Gunsight Pass sind wir richtig im Grizzlybär Gebiet. Und wir wurden auch gleich standesgemäß begrüßt, ein Grizzlybär ging vor uns aus dem Weg. Wir sind langsam ein wenig zurück gegangen, haben unser Bearspray gezückt und versucht, ihn durch lautes Rufen zu vertreiben. Daraufhin hat er uns erstmal gelangweilt angeschaut und ist dann langsam davongetrottet. Leider in die Richtung, in die wir auch mussten. Wir sind langsam weiter gegangen, dicht beieinander geblieben, haben laut geredet und immer wieder laut gerufen. Das hat den steilen Aufstieg natürlich nicht gerade leichter gemacht. Nach einiger Zeit kamen wir aus dem Wald heraus in offene Wiesen und zum Glück war weit und breit kein Bär mehr zu sehen.
Nach dem Pass haben wir dann bei der ersten Gelegenheit Schluss für heute gemacht und die Zelte aufgebaut, wir sind beide ganz schön geschafft.
Als wir gerade in die Zelte kriechen wollten, ist nicht weit von uns noch ein toter Baum umgestürzt. Wir haben schon darauf geachtet, dass unsere Zelte nicht in der Falllinie von toten Bäumen stehen, trotzdem war das etwas beängstigend.
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