Dienstag, 9. November 2021

Tag 9: Schutzhütte Taygetos - Profitis Ilias - Sattel vor Kamèno Vràchos

17,13 Kilometer
1.264 Höhenmeter ↗
1.383 Höhenmeter ↘

Heute morgen frühstückten wir bei einem traumhaften Sonnenaufgang und Ausblick auf der Terrasse der Schutzhütte. Wir ließen unser Zelt stehen und starteten mit leichtem Gepäck zum Gipfel des Profitis Ilias. Ohne das Übernachtungsgepäck fühlten sich die Rucksäcke so leicht an, wir flogen förmlich hinauf😀.

Ausblick und Wetter waren traumhaft, der schönste Abschnitt bisher! Am Gipfel war es allerdings sehr windig und kühl, so hielten wir uns nicht lange auf und waren nach weniger als drei Stunden schon wieder zurück an der Hütte.













Zurück an der Hütte bauten wir schnell das Zelt ab und wieder schwerer bepackt ging es weiter. Wir waren nun wieder im Wald, teilweise ging es aber auch in leichter Kletterei über Felsblöcke und man musste gut auf den Wag achten. Nach etwa einer Stunde erreichten wir "Pentavli": ein paar Hütten und eine Quelle, wo wir eine ausgiebige Mittagspause machten.



Danach hatten wir es nicht mehr allzu weit. Es ging noch einmal steil hinauf über einen Sattel, an einer Kapelle mit Quelle vorbei, kurz über eine Forststrasse, dann wieder auf einen Sattel mit einer kleinen Kapelle, wo wir übernachteten.




Tag 8: Mystras bis Schutzhütte Taygetos

22,33 Kilometer
1.588 Höhenmeter ↗
   357 Höhenmeter ↘

Von Mystras aus ging es hinauf ins Taygetos Gebirge, dies sollte der Höhepunkt des E4 auf dem Peloponnes sein. Nach den vielen Forststrassen der letzten Tage sollte es hier wieder schöne Wanderwege geben. Aber es versprach auch anstrengender zu werden: Wasserquellen sollten teilweise weiter auseinander liegen, und es gab weniger Tavernen😉.

Ab Mystras entschieden wir uns, die ersten Kilometer auf einer Alternative zum E4 zu gehen. Diese Alternative führte teils steil hinauf durch eine sehr schöne Schlucht. Nach knapp einer Stunden trafen wir bei einer Kapelle wieder auf den E4.





Weiter ging es zum Kloster Faneromeni, anschließend kurz entlang der Strasse, dann wieder auf einem schönen Wanderweg nach Anavryti, wo wir nach insgesamt gut 2 Stunden ab Mystras ankamen. Wir machten noch eine kurze Pause in einer Taverne (die letzte für längere Zeit), wo uns ein paar nette ältere Damen am Nebentisch zum Kaffee einluden.





Nach unserem Wanderführer wäre dies eine Etappe gewesen, allerdings war es noch nicht mal 11:00 Uhr. Also hängten wir die nächste Etappe bis zur Taygetos Schutzhütte gleich noch an.
Es ging erst gemütlich, dann aber sehr steil durch den Wald hinauf zur Quelle Lakomata. Ein schöner, schattiger Ort mit reichlich eiskaltem Wasser, wo wir eine ausgiebige Mittagspause machten.
Danach ging es zunächst steil weiter, dann aber sehr lange mit schönen Ausblicken zurück nach Sparta und voraus zum Meer fast eben den Hang entlang. 
Im Internet hatten wir gelesen, dass die Quelle "Barbara" kurz vor der Schutzhütte trocken sein könnte (an der Hütte selbst gibt es kein Wasser). Also nahmen wir einige Kilometer vorher genug Wasser für den restlichen Tag und den halben nächsten Tag mit, eine ganz schöne Schlepperei. Und noch eine Zwangspause, die Quelle floss nur sehr spärlich und es dauerte einige Zeit bis unsere Flaschen voll waren. Der Aufwand stellte sich aber als notwendig heraus, die Quelle kurz vor der Hütte war tatsächlich trocken.
Am Abend waren wir zum ersten Mal nicht ganz allein. Die Hütte war zwar geschlossen, aber man kann auch mit dem Auto dort hoch fahren, und das taten auch einige.



















Samstag, 6. November 2021

Tag 7: Sattel oberhalb Agios Petros bis Vresthena

17,28 Kilometer
   206 Höhenmeter ↗
   704 Höhenmeter ↘

Heute stand ein kurzer Tag an: Nur etwa 17 Kilometer bis Vresthena, davon das meiste bergab, das sollte bis mittags zu schaffen sein.

Zuerst ging es gemütlich über Forststrassen in den Ort Karies. In der Ferne sah man schon das Taygetos Gebirge. Karies ist endlich mal ein belebter Ort, mit mehreren geöffneten Kafenions am Dorfplatz. Wir nutzten das gleich, um einen Kaffee zu trinken, und füllten auch unsere Wasservorräte an einem Wasserhahn am Dorfplatz auf.




Nach Vresthena ging es relativ unspektakulär weiter über Forststrassen, und wie geplant waren wir gegen Mittag dort. Hier rechneten wir mit der nächsten Hürde: Da in dem nächsten Abschnitt laut Wanderführer 7 aggressive Hütehunde ihr Unwesen treiben sollten, und der Weiterweg über Sparta nach Mystras über viel befahrene Strassen führte, wollten wir von Vresthena nach Mystras ein Taxi nehmen. Aus unserem Wanderführer hatten wir auch die Telefonnummer eines Taxifahrers aus Sparta. Aber wenn er kein Englisch spricht, wie sollten wir ihm am Telefon nur klar machen, was wir wollen und wo wir überhaupt sind? Wir haben mittlerweile gemerkt, dass unsere Aussprache der griechischen Ortsnamen so schlecht ist, dass wir kaum verstanden werden...
Im Ort angekommen löste sich dieses Problem allerdings sofort: Am Dorfplatz gab es eine geöffnete Taverne und die Besitzerin sprach uns gleich in perfektem Englisch an! Wir bekamen also nicht nur ein leckeres Mittagessen, sie rief uns auch das Taxi, das kurz nachdem wir aufgegessen hatten auch schon eintraf.
So kamen wir am Nachmittag in Mystras in unserem vorgebuchten Hotel an, breiteten unseren Kram im Zimmer aus, konnten duschen, Wäsche waschen und die Annehmlichkeiten dieses quirligen kleinen Touristenörtchens genießen...







Montag, 1. November 2021

Tag 6: Psili Vrisi bis Sattel oberhalb Agios Petros

27,14 Kilometer
1.147 Höhenmeter ↗
   631 Höhenmeter ↘

Das Zimmer im Hotel Menalon war zwar nicht allzu schön (es roch leicht nach kaltem Rauch) aber das Frühstück hat das mehr als wettgemacht. Für nur 3 Euro Aufpreis pro Person gab es alles, was das Herz begehrt, ich konnte gar nicht soviel essen, wie ich gerne probiert hätte! Ich war aber vernünftig (langweilig!) und hörte auf zu essen, bevor ich mich gar nicht mehr rühren konnte.

Da der Weg aus Tripoli heraus für 15 Kilometer nur über stark befahrene Strassen geführt hätte, nahmen wir uns - wie im Wanderführer empfohlen - ein Taxi bis Psili Vrisi. Von dort ging es erstmal längere Zeit bergauf, teilweise durch ein trockenes Flussbett, bis nach Ano Doliana. Hier schauten wir nicht einmal, ob es ein geöffnetes Kafenion gab, sondern füllten nur Wasser auf. Der Weg führte uns immer weiter bergauf, jetzt größtenteils über unbefestigte Strassen. 

Am Spätnachmittag machten wir noch einen Abstecher nach Agios Petros. Hier gab es geöffnete Tavernen und wir aßen ein frühes Abendessen. Es gab auch einen kleinen Laden und eine Bäckerei, beide hatten aber noch Mittagspause (die geht hier oft bis 17:00 oder auch mal 18:00 Uhr).

Aus Agios Petros heraus folgten wir für ein paar Kilometer einer kleinen Asphaltstrasse. Kurz nachdem wir auf einen Forstweg abzweigten, fanden wir ein verstecktes Plätzchen zum Übernachten in einem kleinen Waldstück.










Tag 5: Menalon Schutzhütte bis Tripolis

26,31 Kilometer
   358 Höhenmeter ↗
1.266 Höhenmeter ↘

Gut haben wir geschlafen auf der Hüttenterrasse und wir müssen gar kein nasses Zelt abbauen😏!

Nach vier langen Tagen waren wir mittlerweile etwas k.o. und sehnten uns auch nach einer Dusche. Deshalb planten wir, uns heute ein Hotelzimmer in Tripoli zu gönnen. Gut 26 Kilometer sollten das sein, aber da es fast nur bergab gehen sollte, rechneten wir damit, nicht allzu spät am Nachmittag dort anzukommen.

Anfangs ging es über schöne Waldwege bergab, es war immer noch wolkig und relativ kühl. Beim Dörfchen Kardaras (hier gab es nicht einmal einen Brunnen) erreichten wir die Strasse. Der Weiterweg nach Kapsia führte ziemlich ereignislos erst über kleinere Strassen, die letzten 2 Kilometer dann entlang der Hauptstrasse. Am Ortseingang von Kapsia führt der E4 eigentlich gleich rechts aus dem Ort hinaus, wir machten jedoch einen kleinen Abstecher ins Dorfzentrum. Eigentlich, um unseren Wasservorrat aufzufüllen (die erste Möglichkeit seit gestern Mittag kurz nach Vytina!), aber es hat sich mehr als gelohnt, wir fanden eine (geöffnete!) Bäckerei! Kaffee, O-Saft und ein riesiges süßes Schokoteilchen gab es zum gleich Essen, ein paar herzhafte Teilchen nahmen wir uns für die Mittagspause mit.




Nach der kurzen Pause gab es den einzigen Anstieg des Tages. Der Weg war teilweise kaum zu erkennen, ab und zu gab es eine Markierung, aber man wusste die ungefähre Richtung und konnte sich eigentlich nicht verlaufen. Heute machten wir keine sehr lange Mittagspause, die Stadt lockte... Über Feldwege und dann kleinere Strassen näherten wir uns Tripoli. Je näher die Stadt kam, desto mehr Müll lag am Wegesrand.

Tripoli ist eine Studentenstadt mit einem schönen kompakten Stadtzentrum, das alles bietet, was wir so brauchten: Cafés, Restaurants, Hotels und einen großen Supermarkt. Als ersten checkten wir in einem Hotel ein, duschten und wuschen unsere Klamotten. Anschließend füllten wir unsere Vorräte für die nächsten Tage auf. In Tripoli gab es einen großen Supermarkt mit reichlich Auswahl, daher kauften wir schon hier unser Essen für das Taygetos Gebirge. Dort würden wir mindestens zwei Tage keine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit haben, und bis dahin rechnen wir auch nur noch mit Minimärkten. Am Abend aßen wir zur Abwechslung mal einen Burger, auch sehr lecker.