Samstag, 28. August 2021

Trekking dei Laghetti alpini - Tag 2

Wir wachen zu strahlend blauem Himmel auf, unser Platz schaut nach Osten und wir können beim Frühstück die Morgensonne genießen.


Nach dem Frühstück geht es die letzten ca. 75 Höhenmeter auf den ersten Pass, den Bocchetta di Pisone auf 2.478m.

Bochetta di Pisone

Rückblick auf unsere Campstelle

Nun müssen wir ca. 1.000Hm absteigen, um dann auf der anderen Talseite einen zweiten, fast 2.700m hohen Pass zu überqueren. Dieser Tag wird lang und anstrengend...
Der Abstieg ist anfangs mühsam, steil und steinig über einen kaum zu erkennenden, aber gut markierten Pfad. Auf dieser Seite ist es noch schattig und kühl. Nach dem ersten steilen Stück geht es wieder durch schönen Wald. Dort begegnen uns auch die ersten anderen Wanderer auf dieser Tour.





Am Bach machen wir eine kleine Vormittagspause, snacken, kühlen unsere Füße und filtern Wasser.
Anschließend geht es erst ein kleines Stück die Fahrstrasse weiter talabwärts. Bevor wir die Fahrstrasse in Richtung des nächsten Passes verlassen, kommen wir durch einen langen Tunnel. Dort gibt es sogar einen Lichtschalter für Wanderer und Radler. Zum Glück kommt kein Auto vorbei, und nach ein paar Minuten können wir den Tunnel über einen Seitenausgang wieder verlassen.
Nun geht es wieder steil bergauf, teils im Wald, teils in der Sonne, und heiß🌞! Unter uns sehen wir immer wieder einen Fluss mit schönen Badegumpen, aber schwer erreichbar...
Nach knapp 4 Std. erreichen wir gegen Mittag di Capanna Poncione die Braga. Für alle, die auf Hütten übernachten ist sie das Tagesziel der ersten Etappe. Das wäre eine lange erste Etappe, 1.700Hm Aufstieg und knapp 1.000Hm Abstieg bisher. Wir waren bis hier 7 Std. unterwegs (inklusive ein paar kleinerer Pausen) und gefühlt waren wir nicht gerade langsam.
Ein Stückchen nach der Capanna machen wir eine ausgedehnte Mittagspause an einem kleinen Bach in der Sonne.







Wir gehen nach der Mittagspause nur ca. 1 Std. weiter bis zu einem kleinen See, wo wir noch eine Kaffeepause einlegen. Leider hat es sich inzwischen etwas zugezogen, da wird es uns auf jetzt ca. 2.360m Höhe doch schnell kalt.



Danke an Anne für den leckeren Kaffee!

Nun müssen wir noch über den zweiten Pass, die Bochetta della Froda auf 2.691m, noch gut 300Hm Anstieg, dann noch mal 300Hm Abstieg bis zum nächsten See, wo wir hoffen, einen guten Platz zum Campen zu finden.
Anfangs ist der Weg noch einfach zu gehen, aber dann kommt viel Kletterei über große Felsblöcke, etwas mühsam. Aber, wie schon die ganze Zeit, hervorragend markiert, verlaufen kann man sich hier wirklich nicht.
Am Pass werden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt, und können auch schon mal einen großen Teil unseres Weges für die nächsten beiden Tage sehen.
Der Abstieg verlangt uns noch einmal alles ab: Der Weg ist steil, es geht über große Blöcke und ein Gegenanstieg ist auch noch dabei😵.









Wir sind echt k.o. als wir den See erreichen. Immerhin hatten wir heute auch wieder 1.200 oder 1.300Hm Aufstieg und etwa 1.300Hm Abstieg. Der Weg war auch nicht immer einfach. Inzwischen strahlt die Sonne aber wieder, wir können uns den Schweiß im See abspülen und so sind die Strapazen schnell vergessen.
Wir wollen erst Cowboycampen, aber später am Abend zieht es sich zu, so bauen wir doch das Zelt auf.
Irgendwann gegen 23:00 Uhr weckt uns dann auch noch ein heftiges Gewitter mit Starkregen, aber schon nach ca. 20min hört es wieder auf.



Trekking dei Laghetti alpini - Tag 1

Wir wollen in diesem Jahr mal wieder eine kleine Tour in den Alpen machen, am liebsten auf der Alpensüdseite, und ruhig etwas höher hinaus, schließlich ist Hochsommer (auch wenn man in diesem Jahr nicht allzu viel davon merkt...). Ein Artikel im Alpenvereinsheft brachte uns auf die Runde "Trekking dei Laghetti alpini" im Tessin, mit einem kleinen Abstecher nach Italien. 5 Tage soll die 61km lange Runde dauern, mit etwa 5000 Höhenmetern.

Wir wollen nicht in Hütten übernachten, sondern biwakieren. So sind wir flexibler, und müssen vor allem am ersten Tag nach der langen Anfahrt nicht mehr so weit gehen (bis zur ersten Hütte sind es 7-8 Std. Gehzeit), außerdem schlafen wir sowieso viel lieber draußen.

So fahren wir gemütlich am 11.08. gegen 7:30 los, und kommen nach ca. 7 Std. in Fusio im obersten Maggiatal an. Der letzte freie Parkplatz gehört uns und 15 min später sind wir startklar.




Es geht schon bald steil hinauf, durch einen schönen Lärchenwald, bis zur Alpe di Röd, wo wir an einem kleinen Bach eine erste Pause machen. Wir schleppen viel zu viel Wasser, beim Losgehen waren wir uns nicht sicher, wie oft wir auf Wasser treffen, aber Wasser gibt es hier überall. Dank unseres Filters brauchen wir ab jetzt kaum noch Wasser tragen😀





Der Weg ist immer gut markiert, aber nach unserer Pause übersehen wir trotzdem einen Abzweig und laufen fast 10 Minuten in die falsche Richtung, zum Glück relativ flach.

Über felsdurchsetzte Wiesen geht es jetzt noch einmal steil bergan, bis wir auf ca. 2.400m kurz unterhalb des ersten Passes, eine kleine Ebene erreichen. Eigentlich wollten wir heute noch über den Pass und auf der anderen Seite noch ca. 400m absteigen, bis wir uns einen Schlafplatz suchen. Es ist auch erst 18:00 Uhr und noch lange hell, aber diese kleine Ebene ist wunderschön, es ist Wasser da und ebene Plätze, so dass wir beschließen, heute Nacht hier zu bleiben. Die lange Fahrt und 1.100m Aufstieg mit zu viel Wasser und Essen für 5 Tage haben uns auch schon ganz schön müde gemacht😏.



Einige Schafe und Ziegen laufen hier rum, aber ansonsten sind wir völlig alleine. Überhaupt sind wir den ganzen Tag niemandem begegnet.







Dienstag, 10. September 2019

The final stretch - Sonora Pass to Tuolumne Meadows

Und schon war er da, der letzte Abschnitt....In Kennedy Meadows packen wir noch einmal unsere Verpflegung (jetzt in die Baerentonne), duschen, und waschen unsere Klamotten.
Am naechsten Tag geht es los, wieder rauf zum Sonora Pass. Es sieht bedrohlich nach Gewitter aus, und natuerlich gehen die ersten 10 Meilen ungeschuetzt ueber verschiedene Grate....Also Gas geben, das waren wahrscheinlich die schnellsten 10 Meilen auf dem Trail. Wir schaffen es gerade noch runter, da geht es los, Donner, Blitz, Regen und Hagel...Nach 10 Minuten ist das Schlimmste vorbei, und wir gehen noch ein bisschen bis zu unserem Camp.
Das Wetter bleibt unbestaendig, aber nicht richtig schlecht, als wir am naechsten Tag die Grenze zum Yosemite Park ueberschreiten. Jezt sind wir richtig in der High Sierra, die Gegend ist wunderschoen, und mit jedem Tag wird die Landschaft dramatischer.
Ein Tag wird nochmal richtig anstrengend, mit 4 Anstiegen, davon der haerteste am Schluss, haben wir am Ende 1800 HM im Anstieg bei 18,5 Meilen Strecke (30km)...puh...
Doch es hat sich gelohnt, wir campen am wunderschoenen Smedberg Lake!
Dann der letzte volle Trailtag, recht entspannt und schon ist er da, der letzte, halbe Tag nach Tuolomne Meadows. Die Nacht davor war bitterkalt, und so faellt der Abschied vom Trail nicht ganz so schwer...Jetzt haben wir es tatsaechlich geschafft, nach dem schwierigen 2017 mit viel Schnee und Feuer, haben wir den Pacific Crest Trail komplett...
Wir verbringen noch einige Zeit bei Bier und Burgern mit unseren Hikerfreunden, und am Nachmittag trampen wir nach Mammoth. Wir haben Glueck, und werden bis vor unser Hotel gefahren (natuerlich im Alpenhof ;-)) Dort haengen wir noch etwas ab, bevor am Freitag der Flieger nach Hause geht...
Und damit geht ein grosses Abenteuer zu Ende....



















Und da es schwierig ist, dies ganzen Eindruecke und Gefuehle rueberzubringen, gibt es hier noch ein paar der Besten John Muir Zitate:

“Thousands of tired, nerve-shaken, over-civilized people are beginning to find out that going to the mountains is going home; that wildness is a necessity.”

“Everybody needs beauty as well as bread, places to play in and pray in, where Nature may heal and cheer and give strength to body and soul alike.”

“In every walk with Nature one receives far more than he seeks.”

“The clearest way into the Universe is through a forest wilderness.”