Wir wachen zu strahlend blauem Himmel auf, unser Platz schaut nach Osten und wir können beim Frühstück die Morgensonne genießen.
Nach dem Frühstück geht es die letzten ca. 75 Höhenmeter auf den ersten Pass, den Bocchetta di Pisone auf 2.478m.
Bochetta di Pisone |
Rückblick auf unsere Campstelle |
Nun müssen wir ca. 1.000Hm absteigen, um dann auf der anderen Talseite einen zweiten, fast 2.700m hohen Pass zu überqueren. Dieser Tag wird lang und anstrengend...
Der Abstieg ist anfangs mühsam, steil und steinig über einen kaum zu erkennenden, aber gut markierten Pfad. Auf dieser Seite ist es noch schattig und kühl. Nach dem ersten steilen Stück geht es wieder durch schönen Wald. Dort begegnen uns auch die ersten anderen Wanderer auf dieser Tour.
Am Bach machen wir eine kleine Vormittagspause, snacken, kühlen unsere Füße und filtern Wasser.
Anschließend geht es erst ein kleines Stück die Fahrstrasse weiter talabwärts. Bevor wir die Fahrstrasse in Richtung des nächsten Passes verlassen, kommen wir durch einen langen Tunnel. Dort gibt es sogar einen Lichtschalter für Wanderer und Radler. Zum Glück kommt kein Auto vorbei, und nach ein paar Minuten können wir den Tunnel über einen Seitenausgang wieder verlassen.
Nun geht es wieder steil bergauf, teils im Wald, teils in der Sonne, und heiß🌞! Unter uns sehen wir immer wieder einen Fluss mit schönen Badegumpen, aber schwer erreichbar...
Nach knapp 4 Std. erreichen wir gegen Mittag di Capanna Poncione die Braga. Für alle, die auf Hütten übernachten ist sie das Tagesziel der ersten Etappe. Das wäre eine lange erste Etappe, 1.700Hm Aufstieg und knapp 1.000Hm Abstieg bisher. Wir waren bis hier 7 Std. unterwegs (inklusive ein paar kleinerer Pausen) und gefühlt waren wir nicht gerade langsam.
Ein Stückchen nach der Capanna machen wir eine ausgedehnte Mittagspause an einem kleinen Bach in der Sonne.
Danke an Anne für den leckeren Kaffee! |
Nun müssen wir noch über den zweiten Pass, die Bochetta della Froda auf 2.691m, noch gut 300Hm Anstieg, dann noch mal 300Hm Abstieg bis zum nächsten See, wo wir hoffen, einen guten Platz zum Campen zu finden.
Anfangs ist der Weg noch einfach zu gehen, aber dann kommt viel Kletterei über große Felsblöcke, etwas mühsam. Aber, wie schon die ganze Zeit, hervorragend markiert, verlaufen kann man sich hier wirklich nicht.
Am Pass werden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt, und können auch schon mal einen großen Teil unseres Weges für die nächsten beiden Tage sehen.
Der Abstieg verlangt uns noch einmal alles ab: Der Weg ist steil, es geht über große Blöcke und ein Gegenanstieg ist auch noch dabei😵.
Wir sind echt k.o. als wir den See erreichen. Immerhin hatten wir heute auch wieder 1.200 oder 1.300Hm Aufstieg und etwa 1.300Hm Abstieg. Der Weg war auch nicht immer einfach. Inzwischen strahlt die Sonne aber wieder, wir können uns den Schweiß im See abspülen und so sind die Strapazen schnell vergessen.
Wir wollen erst Cowboycampen, aber später am Abend zieht es sich zu, so bauen wir doch das Zelt auf.
Irgendwann gegen 23:00 Uhr weckt uns dann auch noch ein heftiges Gewitter mit Starkregen, aber schon nach ca. 20min hört es wieder auf.
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