Mittwoch, 19. September 2018

Tag 3 - 29.08.2018 - Refuge du Pré de la Chaumette bis Refuge de Vallonpierre

Für heute war ein Wetterumschwung vorhergesagt und wir hatten drei hohe Pässe mit teilweise sehr steilen und rutschigen Abstiegen zu bewältigen. Ab 11:00 sollte es anfangen zu regnen, ab 14:00 dann Gewitter mit Sturm aufziehen.
So stellten wir uns den Wecker auf 6:30 und starteten bereits um 7:10, erstmal noch bei blauem Himmel. Den ersten Pass (Col de la Vallette, 2668m) erreichten wir recht schnell, runter ging es dann sehr steil in Serpentinen über rutschigen schwarzen Schotter, wir waren froh, dass es noch trocken war. Auf dem zweiten Pass (Col de Gouiran, 2597m) machten wir Pause, es war immer noch sonnig. Nach etwa 30 min zog es auf einmal ziemlich zu und wir machten uns auf zum dritten Pass (Col de Vallonpierre, 2607m). Es ging nochmal ca. 250Hm runter, bevor es das gleiche wieder rauf ging. Im Aufstieg fing es dann leicht an zu nieseln.
Pünktlich zum vorhergesagten Regenbeginn erreichten wir um 11:00 den Pass. Oben war es ungemütlich, sehr windig, kalt und regnerisch. Nur schnell die Regenjacken übergezogen, und zügig an den Abstieg gemacht. Das steilste Stück war schnell bewältigt und kurz darauf kam auch schon die Sonne wieder raus und der Wind ließ auch nach.
Gegen 11:30 erreichten wir die Hütte und bestellten uns erstmal ein leckeres Mittagessen und zwei Panaché. Das Wetter war wechselhaft, dicke Wolken wechselten sich ab mit sonnigen Abschnitten.
Die Hütte war toll gelegen und sehr gemütlich und da wir nach zwei langen Tagen eine kleine Pause gebrauchen konnten, entschlossen wir uns, heute hier zu bleiben.
Wir machten uns einen faulen Nachmittag mit Lesen, Tee trinken, je nach Wetter mal drinnen, mal draußen und genossen die erste heiße Dusche dieses Trips.
Während des Abendessens (sehr lecker und reichlich) kam dann auch das versprochene Gewitter, war aber schnell wieder vorbei.
Die Lager waren geräumig, wir teilten uns zu sechst ein 10er-Lager und hatten eine ruhige Nacht.


Distanz:                 11km
Start:                     1790m
Höchste Punkte:    Col de la Vallette, 2668m, Col de Gouiran, 2597m, Col de Vallonpierre,
                              2607m
Niedrigster Punkt: Refuge de Vallonpierre, 2280m
Anstieg:                 1281m
Abstieg:                 791m




Kurz vor dem ersten Pass


Auf dem ersten Pass


Der steile Abstieg vom ersten Pass


Rückblick zum Pass


Auf dem zweiten Pass mit Blick zum dritten


Chris kurz vor dem dritten Pass


Die schmale Gratschneide des dritten Passes


Steiles erstes Stück des Abstiegs






Die Sonne kommt wieder raus


Blick auf die Hütte am See


Unser Lager


Chillen auf der Hüttenterasse


Samstag, 15. September 2018

Tag 2 - 28.08.2018 - Pont des Places bis Refuge du Pré de la Chaumette

Heute waren wir früher startklar als gestern, immerhin sollte es über den höchsten Pass der Tour, den Col de l'Aup Martin, auf 2761 gehen. Gegen 8:00 gingen wir los.
Die Etappe startet erstmal recht langweilig, die ersten 3-4km und 400Hm geht es entlang einer zum Glück recht wenig befahrenen Strasse bis zum Parkplatz von Entre-les-Aygues. Anfangs überlegten wir noch, ob wir trampen sollten, falls denn ein Auto vorbei käme. Wir liefen dann doch die ganze Strecke, waren aber auch schon nach ca. 11/4 Std. am Parkplatz angelangt.
Danach ging der lange Aufstieg zum Pass dann richtig los, immer ein schmales Tal entlang, landschaftlich sehr schön und vor allem sehr lange im Schatten. Der Tag wurde wie gestern wieder sehr heiß.
Auf dem Weg zur Schäferhütte Cabane Pastorale du Jas Lacroix begegneten wir zum ersten Mal einer Schafherde mit Hütehund (ohne Schäfer dabei), die in dieser Gegend sehr weit verbreitet sind. Ich hatte vor diesen Hunden schon ein wenig Respekt, auf Tafeln am Weg wurde immer wieder erklärt, wie man sich den Hunden gegenüber verhalten soll. Dieser Hund beobachtete uns sehr aufmerksam, machte aber keine Anstalten, uns anzugreifen, und zog schließlich mit seiner Herde an uns vorbei.
Etwas später warnten uns andere Wanderer vor einer wild gewordenen, aggresiven Kuh, aber als wir mit respektvollem Abstand an ihr vorbei gingen, beachtete sie uns gar nicht.
An einem schönen kleinen Bachlauf machten wir schließlich Pause und trockneten unser vom Morgentau noch nasses Zelt und feuchte Schlafsäcke.
Immer weiter ging es noch rauf, am Ende sehr mühselig und steil über einen riesigen schwarzen Schutthang. Am Pass angekommen, lud der starke Wind nicht gerade zu einer Pause ein, so gingen wir gleich weiter und machten eine längere Pause etwas unterhalb eines zweiten Passes.
Schon von weit oben sah man die fast 1000 Hm tiefer gelegene Hütte, bei der wir heute campen wollten. Auf dem Weg nach unten hatte ich noch eine etwas unangenehmere Begegnung mit einem Hütehund: Chris war ein ganzes Stück hinter mir, ich war schon fast durch die gesamte Schafherde durch, da sprang plötzlich kurz vor mir mitten auf dem Weg ein Hütehund auf, den ich gar nicht gesehen hatte, rannte ein paar Schritte auf mich zu und bellte mich wütend an. Er hatte mich offensichtlich auch erst im letzten Moment bemerkt und war jetzt ziehmlich wütend... Ich ging vorsichtig rückwärts ein paar Schritte zurück und wartete erstmal auf Chris. Inzwischen beruhigte sich der Hund ein wenig, und vorsichtig gingen wir in einem großen Bogen - immer von lautem Gebell begleitet - an Hund und Schafen vorbei.
Es war wieder ein langer Tag heute und zur Belohnung gönnten wir uns ein Abendessen auf der Hütte. Es war reichlich, aber recht einfach: Kartoffelsuppe, Lammfleisch und Spaghetti mit Tomatensoße, danach Käse und eine Himbeertarte.


Distanz:                 19km
Start:                     1237m
Höchste Punkte:    Col de l'Aup Martin, 2761m, Pas de la Cavale, 2735m
Niedrigster Punkt: Refuge du Pré de la Chaumette, 1790m
Anstieg:                 1568m
Abstieg:                 1024m

Kleine Kapelle am Straßenrand


Vom Ende der Strasse zweigen wir ab in ein enges Seitental

Ohne Sonne hält sich der Schnee lange



Eine Schafherde kommt uns entgegen




Ganz hinten sieht man jetzt den Pass





Der letzte Aufschwung über den Schotterhang

und der Blick zurück


Unten ist schon die Hütte zu sehen


Der Hund hat sich wieder beruhigt, beäugt uns aber noch misstrauisch


Mittwoch, 12. September 2018

Tag 1- 27.08.2018 - Monêtier-les-Bains bis Pont des Places

Die Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz etwas außerhalb von Monêtier, schliefen aus, packten unseren Kram und brachen erst kurz vor 10:00 Uhr zu unerer ersten Etappe auf.
Wir hatten keinen genauen Etappenplan, sondern wollten erstmal schauen, wie weit wir kommen.


Von Monêtier aus ging es erstmal steil bergauf durch den Wald in Richtung des ersten Passes. Das Wetter war schön, die Sonne brannte und wir waren froh, erstmal im Schatten gehen zu können. Nach ca. 1 Std. kamen wir in das Skigebiet von Serre Chévalier, liefen in der prallen Sonne unter einem Sessellift entlang. Glücklicherweise waren wir nach ca. 40 weiteren Minuten ober am Pass, wo das Skigebiet endete.


Nach einer langen Mittagspause etwas nach der Passhöhe machten wir uns auf den langen Abstieg nach Vallouise. Es war erst früher Nachmittag, daher entschieden wir uns, mindestens bis Vallouise, evtl. noch etwas weiter, zu laufen. Die letzten Kilometer auf Asphalt waren dann doch etwas ermüdend, aber nach einer Stärkung mit Panaché und Eis in Vallouise schafften wir noch 3 weitere Kilometer nach Pont des Places mit einem kleinem, ganz einfach ausgestatteten und fast leerem Campingplatz.


Distanz:                 23km
Start:                     1495m
Höchster Punkt:    Col de l'Eychauda, 2425m
Niedrigster Punkt: Vallouise, 1166m
Anstieg:                 1028m
Abstieg:                 1186m






 


 
 
 





 
 
 
 



Dienstag, 11. September 2018

GR 54 - Le tour de l'Oisans

Wenigstens eine "normal lange" Mehrtagestour sollte es in diesem Jahr noch werden.
Ursprünglich planten wir eine Alpenüberquerung von Südtirol bis zu uns heim, als Alternative (bei schlechtem Wetter) hatten wir uns etwas in den Westalpen überlegt.
Nun erschien uns die geplante Alternative - der GR 54 - doch attraktiver als die ursprünglich geplante Tour.
Der GR 54 verläuft rund um das Écrins-Massiv mit dem südlichsten 4000er der Alpen, dem Barre des Écrins, in den französischen Alpen, zu großen Teilen im gleichnamigen Nationalpark. Die Gegend kennen wir schon ganz gut, allerdings bisher hauptsächlich vom Kajakfahren auf Durance, Guisane, Gyronde, Guil, Bonne und co.
Der GR 54 ist ein ca. 180km langer Rundweg, er überquert 14 Pässe - der höchste auf 2761m - und überwindet dabei knapp 13.000Hm (jeweils im An- und Abstieg). Das Gelände ist oft steil und ausgesetzt, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.
Normalerweise wird der Trek in 10 - 13 Tagen gemacht, wir planten mit 11.
Wenn man möchte, kann man jede Nacht in Hütten oder Gîtes übernachten, außerdem kommt man auch mehrmals durch kleine Ortschaften, wo man Proviant nachkaufen kann.
Wir nahmen jedoch Zelt, Kocher und Proviant mit, um unabhängiger zu sein und weniger im Voraus planen zu müssen (und um den Schnarchern in den Schlafsälen zu entgehen).
Normalerweise wird die Tour in Le Bourg d'Oisans gestartet, da es gut aus Richting Grenoble erreichbar ist. Da wir jedoch über Turin aus Italien anreisten, haben wir den Trek in Monêtier-les-Bains begonnen, da es näher lag.
GR54 Randonnée avec le Tour des massifs de l'Oisans et des Ecrins (Isère, Hautes-Alpes)