CDT Tag 43: Müde…

Tagesmeilen: 25, gesamt: 672

Das war ein langer Tag, bin aber auch gut voran gekommen. Es kam auch wieder einiges an auf und ab zusammen, aber nicht soviel wie gestern. In der Früh hab ich die beiden Kroaten nochmal getroffen, sie waren gerade beim Zelt abbauen, 2 Meilen nach meinem Campspot. Sie haben mich aber nicht eingeholt, ich hab sie den ganzen Tag nicht mehr gesehen. 

Heute habe ich spät Mittagspause gemacht, erst gegen 13:00 Uhr und als ich nach einer Stunde wieder los bin, war ich so müde, ich hätte direkt einschlafen können. Und hab mich nur noch auf die Kaffeepause am Nachmittag gefreut. Bis dahin waren es aber noch 5,5 Meilen. Dafür habe ich dann schön am See Pause gemacht und hab auch ein bisschen gebadet. Aber nur kurz , das Wasser war noch ganz schön kalt. 

Heute war es sehr warm, so warm war’s seit New Mexico nicht mehr. Ich hab leider gleich wieder Hitzepickel an den Oberschenkeln bekommen. 

Jetzt bin ich ziemlich geschafft, 25 Meilen (40km), mit viel auf und ab in der Hitze heute, das war schon viel.

CDT Tag 42: Ganz schön viel rauf!

Tagesmeilen: 20,5, gesamt: 647

20,5 Meilen (33km) klingt ja erstmal nicht soo viel, aber heute ging’s ganz schön viel bergauf, insgesamt ca. 1600Hm. Morgens ging’s erstmal einige Meilen nur runter, und ich wusste schon, das und noch einiges mehr gehe ich gleich alles wieder rauf. 

Der Hauptanstieg heute hatte allein fast 1000Hm und war richtig steil. Gegen 9:30 war ich am Fuß des Anstiegs, gegen 11:30 oben. Am Pass habe ich meinen Rucksack stehen lassen und bin noch ein kleines Stück auf einen baumfreien Aussichtspunkt gegangen, der  Blick war toll, die Extrameter haben sich gelohnt. 

Nach einem kurzen Abstieg habe ich an einem kleinen Bach Mittagspause gemacht. Im Abstieg lag noch einiges an Schnee, netterweise meistens neben dem Trail. 

Mit dem letzten Schluck Wasser bin ich an meinem Pausenplatz angekommen, bei dem steilen Anstieg vorher wollte ich nicht noch unnötig viel Wasser tragen. Der Platz hätte sehr schön sein können, aber leider waren dort Hunderte Fliegen und der Boden war so kalt, dass ich im Liegen angefangen habe zu frieren. 

Lange ging’s dann noch weiter bergab, nur um anschließend alles wieder aufzugehen.

An einem See habe ich noch eine Kaffeepause gemacht, ein Kaffee am Nachmittag gibt mir immer nochmal frische Energie für die letzten Meilen. 

Neben vielen Dayhikern habe ich dort auch mal wieder zwei CDT Hiker getroffen, zwei Männer aus Kroatien. Dayhiker habe ich heute den ganzen Tag immer wieder getroffen, ich kam auch an insgesamt drei Trailheads vorbei.

Nach dem Kaffee ging’s nochmal 3,5 Meilen weiter, hauptsächlich weiter bergauf. 

Mein Campspot liegt heute an einem kleinen Sidetrail, etwas ab vom Hauptweg, an einem kleinen Bach. Die Einsamkeit hier habe ich mal genutzt um mich in dem Bach richtig zu waschen, es ist eine schöne Abwechslung, mal nicht so klebrig im Zelt zu liegen…

CDT Tag 41: Mt. Princeton Hot Springs

Tagesmeilen: 10,2, gesamt: 626,5

Heute morgen konnte ich ausschlafen, ich hab einen Nearo in den Mt. Princeton Hotsprings geplant und bis dahin waren es nur 4 Meilen zu gehen. Um 9:00 machen sie erst auf, da bin ich sonst schon 6-8 Meilen gegangen.

Den Tag habe ich mit faulenzen in den Hotsprings und im Liegestuhl verbracht, außerdem gab es einen leckeren Lunch. 

Am späten Nachmittag bin ich dann erst weitergegangen. Es ging immer bergauf, erst Straße, dann Jeeproad, dann Trail. Meinen ursprünglich geplanten Campspot habe ich links liegen lassen, da es noch nicht mal 18:00 Uhr war, und bin noch 1,6 Meilen weiter gegangen. Jetzt campe ich an einem schönen Platz im Wald kurz nach einem kleinen Bach und fühle mich noch richtig sauber.

CDT Tag 40: Collegiate East

Tagesmeilen: 19,1, gesamt: 616,3

Ich habe mich mal wieder entschieden, eine Alternativroute zum offiziellen CDT zu gehen, die sogenannte Collegiate East. Sie verläuft etwas östlich, etwas niedriger und ist Teil des Colorado Trails. In ein paar Tagen treffe ich bei Twin Lakes wieder auf den offiziellen CDT. So versuche ich wieder, den vielen Schnee ein wenig zu umgehen. Ich vermeide zwei hohe Pässe, wo die Abstiege Richtung Norden noch etwas heikel sein sollen. Viele Höhenmeter hat diese Route allerdings schon auch.

Heute morgen hatte ich wieder Glück beim Hitchhiken. Ein Vater mit Sohn hat für mich angehalten. Die beiden waren auf dem Weg zur Arbeit auf einer Baustelle, die ein Stück Richtung Pass hoch lag, sie sind aber extra für mich noch ein Stück weiter bis zum Trailhead gefahren. Vorher haben sie sich noch Lunch beim Walmart geholt, ich bin währenddessen im Auto geblieben, die Schlüssel steckten.

Der Trail war heute viel schöner, als ich erwartet habe! Zwar ging es viel durch den Wald, aber es gab immer wieder schöne Aussichten, der Wald war licht und vor allem gesund! Es war schon deprimierend, immer so viele tote Bäume zu sehen. Und der Trail selber war auch sehr schön, gut angelegt und gepflegt, fast schon wie der PCT. Ich habe immer wieder kleine und auch größere Bäche gekreuzt, so dass ich nie viel Wasser tragen musste. Es war warm, aber nicht heiß und es wehte ein leichter, warmer Wind. Klingt ziemlich perfekt, oder? Nur einmal hat es ein paar Minuten geregnet. Vor mir war strahlend blauer Himmel, von hinten wurde ich von der Sonne angestrahlt, nur direkt über mir war eine Wolke. War aber ganz schnell wieder vorbei.

Weil’s so schön war, hab ich trotz des späten Starts noch 19 Meilen geschafft und campe jetzt auf einer kleinen Ridge mit toller Aussicht. Es ist relativ warm und so habe ich zum ersten Mal in Colorado die Apsis nicht eingehängt.

CDT Tag 38 und 39: Monarch Pass und Zero in Salida

Tagesmeilen Tag 38: 18,4, gesamt: 597,2

Tagesmeilen Tag 39: 0

Heute gab es endlich wieder richtig tolle Aussichten und das fast den ganzen Tag lang. Auch der Trail war richtig schön, nur kurz mal Jeeproad.

Der Höhepunkt war dann die Monarch Crest, mehrere Meilen ging es nur am Grat entlang, wunderschön. 

Am Pass wurde ich ziemlich schnell mitgenommen. Um etwas zu sparen, wollte ich heute Nacht in einem RV Park auf halber Strecke nach Salida übernachten, und erst morgen in ein Motel in Salida. Am RV Park angekommen sehe ich, dass er geschlossen ist, und mein Ride war natürlich schon weiter gefahren. Jetzt stand ich an einer echt blöden Stelle zum Hitchen (weil die Autos dort alle sehr schnell gefahren sind) und musste sehen, wie ich nach Salida komme. Alle Autos rasten vorbei. Aber dann hatte ich wieder ein Riesenglück: ein dicker BMW mit einem netten Latino drin hat gewendet nur um mich mitzunehmen. Er ist dann sogar noch einen kleinen Umweg gefahren, um mich bis nach Salida zu fahren.

Jetzt gibt’s noch einen Ruhetag, den brauch ich aber auch.

CDT Tag 37: Endlich wieder Aussicht

Tagesmeilen: 23,4, gesamt: 578,8

Heute war der Tag schon wieder viel spannender. Es fing schon gut an, die Nacht war nicht so kalt, mein Campspot hatte nicht nur abends, sondern auch schon ganz früh am Morgen Sonne und ich war allein und musste nicht schon um 6:00 Uhr morgens mit jemandem reden.

Es ging den ganzen Tag auf und ab, anstrengend, aber auf sehr schönem Trail. Meistens im Wald, aber immer wieder auch mit schöner Aussicht.

Am Vormittag war noch strahlender Sonnenschein, aber ab Mittag zog es sich immer mehr zu. Geregnet hat‘s aber nicht.

Am späten Nachmittag hab ich noch zwei andere Hiker getroffen, Lowbranch und den anderen Namen hab ich leider schon wieder vergessen. Insgesamt treffe ich in dieser Section aber nur sehr wenig andere.

Ich campe wieder an einem tollen Platz mit super Aussicht, der Sonnenuntergang muss hier toll sein, aber leider ist es völlig bewölkt. Die beiden anderen campen auch hier, nicht direkt neben mir, aber in Sichtweite.

CDT Tag 36: ziemlich unspektakulär

Tagesmeilen: 24,1, gesamt: 555,4

Landschaftlich war der Tag heute total unspektakulär. Es ging auf und ab, im Wald oder über Wiesen, gute Aussichten gab es kaum, nur einmal hat man ganz weit weg schneebedeckte Berge gesehen. Außerdem ging es fast den ganzen Tag entlang Jeeproads, einfach zu gehen, aber langweilig. Heute habe ich noch einen anderen Deutschen getroffen, McGyver. Er ging aber viel schneller als ich, so haben wir uns nur kurz unterhalten.

Eigentlich war mein Plan, jeden Tag nur 20 Meilen zu laufen und dann am Montag früh in Salida anzukommen. Ich hab heute schon extra ausgeschlafen und bin erst gegen 7:00 Uhr los gelaufen, aber 20 Meilen sind in dem leichten Gelände zu wenig. Dazu kam heute noch, dass es zwar halbwegs warm war, aber es war bewölkt, windig und ein paar Regentropfen kamen auch mal runter. Kein Wetter, um mittags 2 Stunden Pause zu machen.

Außerdem möchte ich lieber wieder alleine laufen. Seit kurz vor Pagosa Springs hat sich Burning Man an mich rangehängt, will immer zusammen laufen, Pause machen und campen. Das nervt langsam. Aber heute bin alleine, etwas weiter oben, habe etwas Aussicht und bis 20:00 schien noch die Sonne. Auch wenn tagsüber Wolken aufziehen, verziehen die sich abends meistens wieder.