CDT Tag 35: Endlich wieder wärmer!

Tagesmeilen: 20,4, gesamt: 531,3

In der Nacht hatte es wieder Frost und wie üblich war es am Morgen noch sehr kalt. Es ging erstmal bergauf über drei Pässe. Dabei wurde mir dann schon warm und im Morgenlicht war es wunderschön. 

Um 9:00 waren die Pässe geschafft und etwas später konnte ich dann auch in kurze Hosen und T-Shirt wechseln. Den Rest des Tages ging’s nur noch bergab durch ein Tal, entlang eines kleinen Flüsschens. Hübsch, aber ziemlich unspektakulär. 

Die spannendste Frage war dann noch, ob es noch regnen oder gewittern wird (es blieb trocken).

Am Camp kam dann später noch Just right an, sie habe ich an meinem zweiten Tag schon einmal getroffen, sie ist da aber in die andere Richtung gelaufen.

CDT Tag 34: Nearo out of Creede

Tagesmeilen: 9,2, gesamt: 510,9

Richtig gut geschlafen hab ich in der Snowshoe Lodge. Und das Frühstück war der Hammer. Im Preis inbegriffen und hausgemacht: eine Art Auflauf aus Kartoffeln und Eiern, Blaubeerpfannkuchen, verschiedenes Selbstgebackenes, frisches Obst, heiße Haferflocken mit braunem Zucker und karamellisierten Nüssen, Joghurt,…

Creede war wirklich der beste Stop bisher.

Wir sind noch am Vormittag losgegangen, haben uns aber nur 9,2 Meilen vorgenommen. Gefühlt haben wir mehr Pause gemacht als dass wir gelaufen sind. Dafür war das Laufen nicht ohne, es ging nur bergauf und teilweise ganz schön steil. Wir kamen an vielen alten Minen vorbei, Silber und Edelsteine, das war ganz spannend.

Es ist auch endlich wieder wärmer, zum ersten Mal seit New Mexico bin ich am Nachmittag mal wieder in kurzen Hosen gelaufen. Abends wird’s aber immer noch schnell kalt und mich würde es nicht wundern, wenn es nachts wieder friert. Wir sind auch wieder auf 3500 Metern Höhe.

CDT Tag 33: Creede

Tagesmeilen: 11,5, gesamt: 501,7

Heute ging’s nur noch bergab nach Creede. Es war noch sehr kalt in der Früh, das Zelt war richtig vereist. Den größten Teil ging’s auf einem netten Trail an einem Bach entlang, da hat‘s ewig gedauert, bis die Sonne durchkam. 

Wie üblich, wenn es in die Stadt geht, sind wir schnell vorangekommen und kurz nach 10:00 waren wir schon in Creede. Ich hatte so Appetit auf Eier, aber leider hatte das einzige Restaurant, das Frühstück anbietet, heute Ruhetag. Aber ein Kaffee und ein Creamecheesebagel in der Espressobar tat‘s auch. 

Anschließend dann das übliche Programm: Einchecken im Motel, Duschen, Wäsche waschen, Telefonieren, Internetzeugs, Essen für die nächste Etappe kaufen. Irgendwann dazwischen haben wir noch Zeit für Lunch gefunden. Und gleich geht’s mit Burning Man und Hey bear zum Pizza essen.

CDT Tag 32: Sturm!

Tagesmeilen: 20,7, gesamt: 490,2

Letzte Nacht hat‘s noch richtig heftig gestürmt und auch ein wenig geschneit. Ich hatte schon Angst, dass mein Zelt das nicht aushält, aber es hat gehalten, viel geschlafen hab ich aber nicht. Ab und zu ist mir ein bisschen Schnee ins Gesicht geweht…

Heute morgen ging’s dann rauf auf den Grat. Oben war der Wind dann noch schlimmer, das war echt heftig und eiskalt. Ich hab drei Fotos gemacht, danach war mein Handy fast leer, obwohl es frisch geladen war. 

Die drei Meilen auf dem Grat sind wir nur so schnell wir konnten gelaufen, ich war so froh, als die Abzweigung nach unten zum Creede Cutoff kam. Auf der windgeschützten Seite ging’s runter und sofort war‘s nicht mehr so kalt. 

Als wir an die Waldgrenze kamen, gab’s die nächste Herausforderung: Hunderte Blowdowns. Irgendwann waren auch die überwunden und wir kamen endlich auf einem schönen Trail voran. 

Kühl und windig blieb‘s aber den ganzen Tag, so dass wir nicht allzuviel Pause gemacht haben. Am Nachmittag ging’s dann wieder richtig weit rauf, aber nicht über die Baumgrenze. Unsere Zelte haben wir heute zwischen ein paar Bäume gequetscht, ein bisschen schräg zwar, aber windgeschützt.

CDT Tag 31: Weiter geht’s

Tagesmeilen: 10, gesamt: 469,5

Gestern habe ich nicht viel gemacht, nur Essen eingekauft, möglichst viel Grünzeug gegessen und ausgeruht. Das hatte ich nötig. Heute geht’s mir schon viel besser, aber ich huste immer noch viel, deshalb lasse ich es in den nächsten Tagen noch ruhig angehen. 

Heute morgen gab’s noch Frühstück im Motel, und um 8 standen wir dann an der Straße. Wir haben kaum 5 Minuten gewartet, dann hat uns schon jemand mitgenommen. Nicht ganz bis zum Pass, aber wieder mussten wir keine 5 Minuten warten.

Wie eigentlich immer nach einem Townstop ging’s erstmal ein gutes Stück bergauf. Es war kühl und windig, aber sonnig, schön zu gehen. 

Wir haben viele Pausen gemacht, da wir von vornherein nur 10 Meilen geplant haben. Wir, das sind im Moment nur noch Burning Man und ich, die anderen wollen schneller in Creede sein. 

An unserem geplanten Campspot an einem kleinen See waren wir dann auch schon gegen 16:00. Und wir konnten es kaum glauben, es waren schon zwei CDT Hiker da. Normalerweise stoppt niemand so früh am Tag. Eine davon war Gables aus Tasmanien, die ich in Silver City im Hostel kennengelernt habe, die mir aber seitdem immer einen Tag voraus war. Sie und Burning Man kannten sich auch, sie waren im selben Shuttle zur Grenze , zwei Tage vor mir. 

Es war auch perfektes Timing, gleichzeitig mit uns traf die vorhergesagte Schlechtwetterfront ein. Kaum hatte ich alles im Zelt verstaut und mir Wasser aus dem Bach geholt, war es total stürmisch und es fing an zu schneien. Oder eher so ein Mittelding zwischen Schnee und Hagel. 

Von hier aus geht es morgen noch etwa 200 Höhenmeter rauf, dann 4 Meilen auf dem Grat, bis es steil nordseitig runtergeht Richtung Creede. Nordseitig heißt wahrscheinlich im Schnee. Ich bin froh, jetzt schon gemütlich im Zelt zu sein und nicht da oben. 

Im letzten Abschnitt hatte ich kaum Appetit, wahrscheinlich weil ich krank war, aber jetzt könnte ich die ganze Zeit essen, das ist ein gutes Zeichen.  Zum Abendessen hatte ich heute schon eine Semmel mit Mayo und Salami, ein Knorr Fertigreisgericht mit Hühnchensalat und einen großen Peanutbuttercup (Schokolade gefüllt mit Erdnussbutter). Gleich mache ich mir noch eine heisse Schokolade und dann schlafe ich wahrscheinlich schon um 19:30. Aber ich hab schon ziemlich viel abgenommen. Ich hab zwar keine Waage, aber meine Hose sitzt schon sehr locker.

CDT Tag 29 und 30: Pagosa Springs

Tagesmeilen Tag 29: 18,5, gesamt: 459,5

Tagesmeilen Tag 30: 0

Wie gestern schon gedacht, hab ich heute die Forststrasse zum Highway genommen. Burning Man hat sich mir angeschlossen, der Rest hat den Trail genommen. Auf der Forststrasse sind wir schnell vorangekommen, kurz nach 12 waren wir schon am Highway und wurden auch schnell mitgenommen. 

Einchecken im Motel, Duschen, Wäsche waschen, Pizza essen und ausruhen, mehr passiert heute nicht mehr. Und weil‘s so anstrengend war, gibt’s morgen einen ungeplanten Ruhetag. Wegen des Schnees werden wir für den Rest der San Juan Mountains auf eine niedrigere Route, den Creede Cut-Off, ausweichen. Der ist ein paar Tage kürzer und ich komme sowieso schnell voran, da kann ich mir den Ruhetag schon mal gönnen, und ich bin wirklich etwas krank.

CDT Tag 28: Krass!

Tagesmeilen: 17,8, gesamt: 441

Langsam wird‘s mir zu krass mit dem Schnee hier. Die Berge sind wunderschön, es ist mega anstrengend, das würde mir noch gar nicht soviel ausmachen, aber heute waren einige Querungen von sehr steilen Abhängen im Schnee, wo ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe. Außerdem hab ich einen ziemlich hartnäckigen Husten. Schön ist es trotzdem und herausfordernd, und ich bin auch stolz, was ich geschafft hab, aber ich bin definitiv nicht mehr in meiner Komfortzone. Morgen komme ich nach Pagosa Springs, ich freue mich schon auf eine Dusche und ein Bett. Mental war dieser Abschnitt echt krass und körperlich auch, auch wenn er eher kurz war. Ich hab morgen die Wahl zwischen Trail mit viel auf und ab, Schnee und Blowdowns oder Forststrasse. Im Moment tendiere ich fast zur Forststrasse …