Corfu Trail Tag 2: Strand und Dünen

21 km, 180 Höhenmeter 

Die Nacht war nur mäßig gut, am Strand schlafen war keine so gute Idee. Kaum war es halbwegs dunkel, war mein Schlafsack klatschnass vom Tau, die Mücken kamen raus und kurz danach ging der Vollmond auf und schien mir den Rest der Nacht mitten ins Gesicht. 

Der Strand war nach Osten hin durch Berge begrenzt, so dass es heute morgen lange schattig war und ich den Schlafsack nass eingepackt hab.

Gegen 8:00 Uhr bin ich losgelaufen, barfuß immer am Strand entlang.

Irgendwann wurde der Strand schmaler und felsiger und ich musste wieder Sandalen anziehen.

Nach einer knappen Stunde hab ich in Agios Georgios eine Kaffepause gemacht. Danach ging’s wieder über Sandstrand, dann durch Dünen und schließlich über eine schmale Landzunge zwischen dem Meer und einer Lagune. Irgendwo hab ich nochmal eine längere Pause gemacht, um den Schlafsack zu trocknen.

Am Ende ging’s dann doch nochmal weg vom Meer, durch Olivenhaine nach Paramonas, wo ich heute Nacht ein kleines Appartement hab. Kurz nach 14:00 Uhr war ich schon da. Die Wirtin hat mir Blätterteigtaschen mit Spinat geschenkt, es gibt einen Kühlschrank mit Kaltgetränken, und nachdem ich meine vollgeschütteten Sachen gewaschen habe, kann ich jetzt auf dem schattigen Balkon chillen.

Und nach dem Chillen gab’s endlich Fisch😋

Corfu Trail Tag 1: Im Zickzack durch den Süden Korfus

29,25 km, 620 Höhenmeter 

Nach der etwas holprigen Anreise gestern (Flug mit 2 Stunden Verspätung, dann begrüßt mich auf Korfu erstmal ein Gewitter) beginnt der Tag heute mit strahlendem Sonnenschein. Erstmal hab ich noch ein ausgiebiges Hotelfrühstück genossen, und um 9:00 Uhr ging dann der Bus nach Kavos. Die Busfahrt war billig und reibungslos. Um 10:30 Uhr bin ich dann endlich gestartet, da war’s dann auch schon ganz schön heiß. Der Trail ging erstmal aufwärts, glücklicherweise meistens in schattigem Wald, zum südlichsten Kap Korfus. Dort gab’s dann auch schöne Aussicht.

Anschließend ging’s runter zum Strand an der Westküste, dort hab ich erstmal ausgiebig Badepause gemacht. Ein bisschen was war schon los, in Griechenland ist gerade Pfingsten. 

Heute war der Himmel den ganzen Tag wolkenlos und heiß und schattenlos ging’s nach der Pause wieder den Berg hoch und weiter nach Lefkimmi, schon wieder fast an der Ostküste. Es ging durch Olivenhaine und ab und zu gab’s schöne Aussicht zum Festland.

In Lefkimmi bin ich am Kanal in einer schönen Taverne eingekehrt und hab mir ein eiskaltes Bier und einen Salat gegönnt.

Am Spätnachmittag wurde es dann endlich kühler und ich habe noch ordentlich Kilometer gemacht, bis zu einem Strand an der Westküste.

CDT Tag 145: Geschafft!

Tagesmeilen: 7,2, gesamt: 2462,4

Das war’s dann also. Heute morgen hab ich noch ein paar unspektakuläre Meilen gemacht, durch kaputte Wälder und nasse Wiesen. 

Der erste Meilenstein war nach 4,5 Meilen die Grenze zu Colorado. Die war so unauffällig, dass ich erstmal vorbei gelaufen bin, und dann nochmal zurück gegangen bin für das obligatorische Grenzphotound einen Schluck von dem Whiskey, den ich jetzt schon seit East Glacier mit mir rumtrage.

Danach ging’s noch 2,7 Meilen weiter zum eigentlichen Ziel, dem Cumbres Pass. Hier bin ich Ende Mai Richtung Norden durch Colorado gestartet und so habe ich jetzt den kompletten CDT abgeschlossen.

Anschließend habe ich fast 1,5 Stunden gewartet, bis mich jemand nach Chama mitgenommen hat. Beim warten habe ich noch Pitch getroffen, den ich noch aus Montana kenne. Er geht die Strecke nach Grants Richtung Süden.

Das Wetter schlägt jetzt gerade um, für die nächsten Tage ist richtig viel Regen angesagt, ich hab also gerade nochmal Glück gehabt.

Meine weiteren Pläne: Mit dem Bus nach Denver fahren, dort einen Leihwagen abholen. Am 2.10. hole ich dann Chris in Las Vegas ab und wir machen richtig Urlaub 😊. Bisher war’s ja Arbeit😉.

CDT Tag 144: Der letzte volle Tag

Tagesmeilen: 21,4, gesamt: 2455,2

Den letzten vollen Tag auf dem CDT wollte ich nochmal richtig genießen und es etwas ruhiger angehen lassen. Am Morgen habe ich erstmal eine halbe Stunde länger geschlafen als sonst. 

Der Trail war heute nochmal richtig schön mit viel Aussicht und viel Sonnenschein. 

Dafür habe ich heute auch viele Pausen gemacht und am Abend auch früher Schluss gemacht. So konnte ich noch draußen mit den letzten Sonnenstrahlen abendessen. Ich campe in der Nähe des höchsten Punktes auf dem CDT in New Mexico, da ist’s lange hell und morgen hoffentlich früh sonnig. Heute waren für nachmittags Gewitter angesagt, aber das Wetter hat’s nochmal gut mit mir gemeint und es zogen nur ein paar Wolkenfelder durch.

Am Nachmittag hab ich schon die historische Eisenbahn, die von Chama zum Cumbres Pass (meinem Endpunkt) fährt, gehört. Und morgen habe ich nur noch gut 7 Meilen, dann bin ich fertig!

CDT Tag 143: Wälder, Wiesen und Kühe

Tagesmeilen: 27,9, gesamt: 2433,8

Heute morgen war’s wieder ziemlich kalt, die Sonne kam noch lange nicht in das Tal, in dem ich unterwegs war. Aber irgendwann war ich dann endlich hoch genug und in der Sonne, und sofort war’s schön warm. Die Landschaft heute hat mich an deutsche Mittelgebirge erinnert, Wälder, Wiesen, Hügel mit Kühen. Ein See für die Mittagspause.

Die Wegebauer hier lieben anscheinend Switchbacks. Kaum geht’s mal einen kleinen Hügel hinauf, macht der Weg gleich unzählige Kehren, auch wenn’s eigentlich gar nicht steil ist. Die sollten sich mal mit den Wegebauern aus Idaho zusammensetzen, die so gar nichts von Switchbacks halten, und einen Mittelweg finden.

CDT Tag 142: Allerfeinstes Herbstwetter

Tagesmeilen: 26,8, gesamt: 2405,9

Über den Tag heute gibt’s eigentlich nicht viel zu berichten. Das Wetter war vom Feinsten, strahlend blauer Himmel und nicht zu heiß. Ich bin allerdings auch wieder auf etwa 3000m Höhe. Heute ging’s immer nur sanft auf und ab, nur der Trail war manchmal schwer zu finden. Mal verschwand er in Wiesen, mal gab’s verwirrend viele Abzweigungen. Landschaftlich war’s nett , aber nicht besonders spannend.

Heute bin ich so vielen Hikern begegnet, wie schon lange nicht mehr. 3 Southbounder, einen Northbound Sectionhiker habe ich überholt und außerdem bin ich noch 2 Jägern begegnet.